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Freitag, 20. Januar 2017

Vorhang auf zum zweiten Uni-Akt

In drei Jahren könnten 700 bis 800 junge Studenten für Schwung in Burghausen sorgen

BURGHAUSEN. Der Startschuss für den Ableger der Hochschule Rosenheim ist gelungen. Seit Anfang Oktober studieren die ersten mehr als 100 Studenten in Burghausen. Grundvoraussetzung waren die schnellen und kurzen Entscheidungswege in der Stadt. „Zum ersten Mal ist damit auch der Landkreis mit einem Projekt bei uns vertreten“, freut sich Bürgermeister Hans Steindl. Der Kreis und die Stadt haben eine gemeinsame Betriebsgesellschaft gegründet, die sich um den Bau und den Unterhalt der Gebäude kümmert. Alles, was mit dem Lehrbetrieb zu tun hat, finanziert der Freistaat Bayern. 
In rund drei Jahren könnten bereits 700 bis 800 junge Menschen hier für Leben in der Innenstadt sorgen und somit auch viel Schwung in die Neustadt bringen. Dass der Standort Burghausen eine gute Wahl war und sich alle hier wohlfühlen, bestätigt Wifög-Geschäftsführer Anton Steinberger: „Wir bekommen viel positives Feedback von den Studenten. Vor allem die Professoren sind begeistert von den Möglichkeiten.“

Phase Zwei startet

Mit Beginn des neuen Jahres startet die zweite Phase der Uni-Entwicklung. „Im Augenblick rechnen wir die möglichen Studentenzahlen hoch. Auf dieser Basis entwickeln wir das Nebengebäude“, erklärt Steinberger. Bis zum Wintersemester 2018/19 reicht das ehemalige COC-Gebäude aus. Mit dem Startschuss für den dritten und vierten Studiengang muss das neue Haus stehen. Dann sollen insgesamt 500 Studenten in Burghausen ihre Wissbegier stillen. Der Neubau wird rund 4,5 Millionen kosten. Die Planung nimmt ein halbes Jahr in Anspruch. Die Fertigstellung soll dann im September 2018 erfolgen. Parallel hierzu wird das von der Stadt erworbene ehemalige VR-Bank-Gebäude umgestaltet. „Dafür werden wir rund eine Million Euro benötigen. Wahrscheinlich erhöhen wir das Haus um ein Stockwerk“, so Steinberger. Im ersten Stock des Gebäudes stehen bereits 40 voll ausgerüstete Arbeitsplätze zur Verfügung. An dieser Stelle werden mittelfristig die gesamte Verwaltung und das Audimax, in dem eine größere Anzahl an Studenten zuhören können, untergebracht. Die Umgestaltungszeit wird ein Jahr dauern. Die größte Herausforderung ist die Planung und Entwicklung neuer Labors auf dem BBIW-Gelände neben der Wacker-Südpforte. Wer den Komplex errichtet, steht noch nicht fest. „Da alles sehr kompliziert ist, wird das Gesamte sicherlich um die 20 Millionen kosten. Dafür sollen staatliche Fördermittel und eventuell auch ein Investor generiert werden“, so Steinberger. Die Planungszeit wird rund ein Jahr, die Bauzeit zwei Jahre betragen. 

Eine neue Dimension

Die Universität in Burghausen bringt mittelfristig große Chancen für Stadt und Landkreis mit sich. „Das Ziel ist, dass wir Studenten von überall her bekommen“, sagt Landrat Erwin Schneider. Einige davon haben sich schon im Rahmen des ersten Anmeldeverfahrens beworben. „Es war durchaus interessant, dass sich junge Menschen speziell für Burghausen entschieden haben, weil sie die Stadt vom Fußball aus der Zweiten Liga kannten“, erzählt Anton Steinberger immer noch fasziniert. Mit einem geschickten gemeinsamen Marketing profitieren Stadt und Landkreis auch langfris-tig. Erstens bringen die jungen Menschen Leben in die Stadt und fördern die Umsätze in Einzelhandel und Gastronomie. Sie selbst sind die besten Botschafter für diese Region, wenn sie die richtigen Informationen mit an die Hand bekommen. Eine durchaus große Chance liegt darin, potenzielle Jungunternehmer herauszufiltern und ihnen die Chance auf die Entwicklung ihrer Geschäftsidee 
in der Region zu geben. (uk)