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Donnerstag, 13. Oktober 2016

Botschafter von Heimat und Generationen

Musikkapelle Hochburg-Ach feiert ihre Gründung vor 60 Jahren

HOCHBURG-ACH.
Es muss wohl 1955 gewesen sein, als die Freunde Franz Kneißl, Josef Esterbauer, Johann Schnaitl, Josef Mayer, sowie Felix, Johann und Rudolf Asen bei einem Musikfest in Burghausen waren. Dieses Fest diente als Inspiration zur Gründung der Musikkapelle Hochburg-Ach 1956. In diesem Jahr feiert der Verein, der als Grundlage zum Betrieb des Ensembles dient, sein 60-jähriges Gründungsfest. Der Verein zählt mittlerweile rund 400 fördernde Mitglieder. Die musikalischen Botschafter bringen es auf 55 begeisterte Instrumentalisten. 
Seit 2008 dirigiert Anton Geisberger die Botschafter von Heimat und Generationen. Er freut sich besonders über einen 30-prozentigen Frauenanteil: „Die Damen sind sehr wichtig bei uns. Die Tendenz ist steigend. Vor ein paar Jahren haben wir Dirndl für die Damen angeschafft. Früher wurden die Männertrachten ausgeliehen.“ Das ist nur eine Nuance aus den Geschichten und Geschichtchen, die sich in den letzten sechs Jahrzehnten angesammelt haben. 

80 bis 90 bunte Auftritte

Die Musikkapelle Hochburg-Ach hat sich einen sehr guten Namen gemacht. Das zeigt sich an den 80 bis 90 bunten Auftritten, die sich über ein Jahr ansammeln. „Wir sind zu einem Botschafter für unsere Gemeinde und unseren Ort geworden. Bei uns geschieht alles ehrenamtlich. Alles fließt in die Vereinskasse“, sagt Obmann Josef Esterbauer. Er freut sich besonders, dass es gute Verbindungen ins benachbarte Burghausen gibt. Die Besucher der Mai Wies´n erfreuen sich an drei Auftritten. Darüber hinaus ist die oberösterreichische Musik auf dem Adventsmarkt „Advent in den Grüben“, der Burgweihnacht oder auf dem Weihnachtsmarkt in Halsbach zu bestaunen. Allein im Advent sind die Musiker 20 Mal unterwegs. Zuletzt sind sogar drei Burghauser dazu gestoßen. Daheim organisiert der Verein den Maskenball, der rund 300 Faschingsfreunde anlockt, das Neujahrsanblasen oder das Frühjahrskonzert. „Unsere Gruppe hat alleine drei Blechbläsergruppen und eine eigene Tanzlmusik. Die Musikkapelle unterhält unter anderem eine 35-jährige Partnerschaft mit der Gemeinde Debstedt bei Bremerhaven. Über diese Schiene hat sich eine Freundschaft mit dem Karavanken Sextett entwickelt. Deshalb spielten die Hochburg-Acher auch bei deren Jubiläum am Osiacher See. 

Meilensteine 
der Geschichte

Die Stärke der Musikkapelle Hochburg-Ach ist der breit aufgestellte Nachwuchs. Mittlerweile gibt es 17 Jungmusiker, die von drei alten Hasen trainiert werden. Sie werden Schritt für Schritt an die Kapelle herangeführt. Basis dieser erfolgreichen Förderung ist die Musikschule. Aus dieser kommen immer wieder begeisterte Talente. Die Seele der Kapelle ist das 2009 eröffnete Musikprobenlokal. „Das ist wirklich bestens ausgestattet. Hier haben wir Platz für die Proben der einzelnen Register. Außerdem dient unser Haus dem Zusammenhalt, weil wir genügend Raum für ein gemütliches Beisammensein haben“, so Esterbauer und Geisberger. So wachsen Jung und Alt zusammen. Eine sehr wichtige Sache, weil es immer viele interessante Sachen zu diskutieren gibt. „Natürlich kommen viele moderne Stilrichtungen dazu, die wir dann spielen. Die Jungen finden diese natürlich oftmals spannender als die traditionelle Blasmusik. Die möchte ich gerne erhalten und bemühe mich darum. Schließlich liegen darin unsere Wurzeln“, sagt Anton Geisberger. Der Toni weiß wovon er spricht, war er doch 20 Jahre Musiker im bekannten Günter Ried Sextett und spielte auch schon auf dem Oktoberfest mit. Dieser generationen-übergreifende Spannungsbogen findet sich im gesamten Repertoire der Musikkapelle Hochburg-Ach wieder, das von traditionell über klassisch-konzertant bis hin zu bunten Klängen von La Brass Banda reicht. 

Grundstein vor 60 Jahren

Diesen Weg der musikalischen Entwicklung machten mit Franz Kneißl, Josef Esterbauer, sowie Felix und Johann Asen immer noch vier Gründungsmitglieder mit. Als sie 1956 den ersten Takt intonierten, ging es zunächst einmal darum, vorher irgendwo proben zu können. Noten und Instrumente stammten aus dem Fundus von Adam Klaar, dem ersten Kapellmeister. Die Proben fanden zunächst beim Hinterhofer und in der Ziegelei Hanselbauer statt. 1969 entstand auf dem Grundstück der Familie Asen das 1. Musikprobenlokal des Bezirks Braunau. Zu den lustigsten Auftritten gehörten diejenigen der Damenkapelle. Diese entstand aufgrund einer Anfrage Saalfeldens, die eine solche für ihren Faschingsumzug suchten. 1966, 1970, 1974 und 1978 trat dieses lustige Ensemble dort auch auf. Die Musikkapelle Hochburg-Ach ist nahezu seit kurz nach ihrer Gründung nicht mehr aus der bayerisch-oberösterreichischen Musiktradition wegzudenken. Anlässlich ihres Jubiläums feierten sie gemeinsam mit den benachbarten Kapellen. Sie alle hatte die Freude, eine gute Dreiviertelstunde aufspielen zu können. Etwas, was bei Musikfesten nicht der Fall ist. (uk)