Viele Denkmalpfleger können ein Lied davon singen. Bevor ein Denkmal wirklich gerettet und beispielsweise einer neuen Nutzung zugeführt werden kann, sind viele Hürden zu überwinden. Die zentrale Botschaft „Gemeinsam Denkmale erhalten“ will allen Mut machen, sich weiterhin für unser baukulturelles Erbe zu engagieren. Und oft entstehen aus einem ehrenamtlichen Engagement wichtige Kontakte und langjährige Freundschaften.
Im Landkreis Altötting ist es deshalb wieder sehr erfreulich, eine breite Palette an Besichtigungsobjekten vorstellen zu können:
Altötting
Die Päpstliche Basilika St. Anna am Bruder-Konrad-Platz wurde 1910 bis 1912 in neubarockem Stil erbaut. Sie gilt als größte im 20. Jahrhundert erbaute Kirche, mit einem Fassungsvermögen von 8.000 Personen. Die Kirche ist tagsüber geöffnet und ab 14 Uhr bietet Baumeister Manfred Schwaiger eine Führung mit Erläuterungen zur Innenrenovierung.
Burghausen
Die Studienkirche St. Josef in der Kanzelmüllerstraße (Altstadt) wurde 1631 im Rahmen der Gründung des Jesuitenkollegs eingeweiht. Die Architektur ist eng angelehnt an die St. Michaelskirche in München. Im Jahr 1863 wurde sie durch einen Brand schwer beschädigt. Die Studienkirche ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Um 11 Uhr führt Ines Auerbach durch die Kunstausstellung „Realistische Plastik“ von Christa Biederbick.
Emmerting
Der Forstlehnerhof an der Unteren Dorfstraße 35 aus Brockenmauerwerk und Blockbau im Obergeschoss stammt aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts. Das Anwesen ist bereits 1465 als „Schwaige unterhalb Hohenwart“ nachgewiesen. Von 11 bis 13 Uhr informiert Ortsheimatpfleger Fritz Schuder über die damalige Zeit.
Feichten a. d. Alz
Die Pfarr- und Wallfahrtskirche Maria Feichten – „zur himmlischen Ärztin“ wurde 1502 bis 1513 in der Spätgotik erbaut, 1763 umgebaut und barockisiert durch den Trostberger Meister Franz Alois Mayr. Die Kirche ist tagsüber geöffnet – am Nachmittag werden Führungen angeboten.
Garching/Alz
Die Fabrikarbeiterwohnung in der Turnstraße 1 wurde unter Beachtung originaler Befunde vom Heimatbund Garching auf die Zeit des Erstbezugs (1923) „zurückgebaut“. Irmgard Schwarzenböck bietet von 11 bis 16 Uhr stündliche Führungen an.
Der „Hanshuber“–Bundwerkstadl im Hub 66 ist ein Stadel mit reichem Gitterbundwerk, erbaut 1845. Katrin Lampersdorfer führt ab 13 Uhr stündlich durch das Gebäude.
Im Heimatmuseum im Rathaus bietet von 11 bis 16 Uhr in einer Ausstellung Einblicke in das „Leben der 1950er Jahre“.
Haiming
Die Gradlkapelle in Vordorf an der Innstraße 37, dessen Holzgebäudeteil 1861 erbaut wurde, weist eine außergewöhnliche Fassade von 1867 auf. Der Bauer Johann Straubinger, „Gradl in Vordorf“, rettete zahlreiches Ausstattungsgut aus anderen Kirchen und gab ihm eine neue Heimat. Die Kapelle ist tagsüber geöffnet – Eigentümerin Johanna Fredlmeier informiert über die Kapelle.
Die Huberkapelle in Winklham, am Schöffbergweg 1, war ursprünglich eine Kapelle des Adelsgeschlechts der „Jahenstorfer“, und geht auf die Romanik zurück. Sie wurde im 18. Jahrhundert umgebaut und hat heute eine barocke Ausstattung. Eigentümerin Maria Wimmer gibt Erläuterungen.
Neuötting
In Neuötting führt man um 11.30 „Rings um den Lusthügel“ und zum Landshuter Tor.
Der Weg beginnt am mittelalterlichen Landshuter Tor, welches 1949 eingestürzt und von 1953 bis 1955 wieder neu aufgebaut wurde. Es folgt die Außenbesichtigung des „Lusthügels“ mit Pavillon und Wohnhaus am Alten Stadtberg 2.
Pleiskirchen
Die Pfarrkirche Maria Hilfe der Christen, im Ortsteil Wald, ist eine im Jahr 1882 erbaute Backsteinkirche, 1882 mit Doppelempore. Sie ist von 12 bis 17 Uhr geöffnet.
Ortsheimatpfleger Gunther Brunner bietet im Halbstundentakt Führungen an.
Reischach
Die gotische Pfarrkirche St. Martin am Kirchplatz bietet einen originalen begehbaren Dachstuhl aus den Jahren 1490 und 1899 (Kirchenverlängerung) an. Von 14 bis 16 Uhr führt Kirchenpfleger Ludwig Demmelhuber durch das Gebäude.
Stammham
Die Ende des 15. Jahrhunderts erbaute Tuffsteinsaalkirche St. Laurentius wurde Ende des 17. Jahrhunderts barockisiert. Kirchenmitglieder führen von 13 bis 15 Uhr durch die Pfarrkirche.
Tüßling
Das Heimatmuseum im Bahnhof wurde 1910 im „Heimatstil“ als Teil der bay-erischen Tauernbahn erbaut Derzeit findet man hier eine Sonderausstellung zum Eisenbahnbau mit Modellen. Das Museum ist von 10 bis 18 Uhr geöffnet und bietet an diesem Tag stündliche Führungen.
Tittmoning
Im Mittelpunkt steht die Restaurierung der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt, ein qualitätsvoller spätgotischer Bau mit barockzeitlicher Ausstattung. Die Kirche ist an diesem Tag von 11 bis 17 Uhr zugänglich. Von 11.30 bis 15.30 Uhr finden stündliche Kirchen- und Dachstuhlführungen durch Kirchenpfleger Georg Lex und das Kirchenführerteam Asten
statt. (pt/mw)
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Weitere Informationen:
Tag des offenen Denkmals
Weitere teilnehmende Orte:
www.tag-des-offenen-denkmals.de