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Donnerstag, 28. September 2017

Umweltschutz zum Selbermachen

Die Rückkehr 
von Besen und Rechen

Still wurde es früher, wenn Anfang November die letzten Blätter von den Bäumen fielen. Heute dagegen dröhnt es aus der Nachbarschaft: Die Laubbläser und Laubsauger sind wieder im Einsatz.

Kurzlebige 
Plastikmaterialien

Nicht nur in Industriegebieten und auf öffentlichen Straßen, auch in immer mehr privaten Gärten kommen strom- oder benzinbetriebene Geräte zum Einsatz. In Deutschland wurden allein für den privaten Gebrauch in den letzten Jahren rund 500.000 Laubbläser oder -sauger gekauft.
 Deren oft dröhnende Motoren erreichen mit bis zu 112 Dezibel die Lautstärke eines Presslufthammers. Ihre Abgase verpesten die Luft und schaden dem Klima. Doch schlimmer noch: Sie richten im Garten Unheil an.

Todesurteil für 
viele Nützlinge

Laubsauger ziehen mit Luftgeschwindigkeiten von 160 Stundenkilometern alles in ihren Sack, was nicht fest verwurzelt ist. Pech für Kleintiere wie Käfer, Asseln, Spinnen, Tausendfüßler und andere Bodenbewohner – vor allem, wenn noch ein Häcksler hinter dem Rohrende lauert.
Laubbläser wiederum wirbeln alles durcheinander – was nicht nur Igeln und Vögeln die Nahrung vertreibt. Dem Boden wird die natürliche Deckschicht geraubt, die ihn vor Austrocknung und extremer Kälte schützt. Laubbläser wirbeln außerdem neben vielen Blättern auch Staubpartikel auf. Darunter auch sonst still an Blättern schlummernde Bakterien, Schimmelpilze, Gräser- oder Blütenpollen. Was unserer Gesundheit nicht förderlich ist. Dazu kommt: Kaum zusammengeblasen, verwirbeln und fallen Blätter erneut. Und nasses Laub lässt sich nur schlecht verblasen. Im Grunde müsste man das Gerät täglich anwerfen. Damit jedoch steht der Energieaufwand erst recht in keinem Verhältnis zum Ertrag. Viel Lärm um Nichts.

Dem Boden seine 
Decke lassen

So viel Aufwand sollten Sie sich sowieso sparen. Denn Herbstlaub ist der beste Dünger fürs nächste Frühjahr. Was heute vom Baum fällt, nährt morgen meine Tulpen. Und natürlich auch wieder den Baum, von dem das Blatt herunterfiel. Zusatzdünger aus dem Gartenmarkt ist in der Regel überflüssig.

Tipps im Umgang 
mit dem Laub

+ Nutzen Sie möglichst „klassisch“ Rechen und Besen, wenn Sie Laub von Rasenflächen und Wegen zusammenkehren wollen.

+ Auf den Beeten und unter Bäumen und Sträuchern sollten Sie hingegen eine Laubschicht liegen lassen. Blätter von Obstbäumen, Ahorn oder Linde verrotten rasch und sind hierfür gut geeignet. Die Laubschicht schützt empfindliche Pflanzen und kleine Bodenbewohner am besten gegen die Winterkälte. Im beginnenden Frühjahr zersetzen dann die Bodenlebewesen das Laub und geben wertvolle Mineralstoffe an den Boden ab.

+ Nur langsam verrottende, gerbstoffreiche Blätter von Walnuss oder Eiche geben Sie besser gleich auf den Komposthaufen. Um die Verrottung zu beschleunigen, kann man Hornspäne als Stickstoffgeber hinzufügen.

+ Zusammengerechte Laubhaufen sind für viele Tiere eine notwendige Überwinterungshilfe. Zum Beispiel für Igel und die Larven vieler Schmetterlinge. Verteilt auf Beeten und unter Bäumen finden dort Regenwürmer, Spinnen, Käfer, Molche, Raupen und Falter einen Unterschlupf.

+ Einfache Drahtkörbe erfüllen ihren Zweck als einfache und gute Laubspeicher.

(Quelle: wwf / mw)