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Donnerstag, 6. Juli 2017

Waldrapp sucht Namen

Burghausen entwickelt sich immer mehr zur Heimat der Waldrappe
BURGHAUSEN. Bis ins 17. Jahrhundert waren Waldrappe bei uns in Mitteleuropa heimisch. So auch in unserer Region. Die starke Bejagung der etwa gänsegroßen Ibisart sorgte dafür, dass der Vogel irgendwann völlig verschwand. Der Waldrapp zählt zu den am stärksten bedrohten Vogelarten weltweit. Seit dem Frühjahr 2013 hat sich der weltweite Bestand freilebender Waldrappe mit noch intaktem Zugverhalten auf ein einziges Individuum im Mittleren Osten reduziert. Faktisch ist der Waldrapp als Zugvogel somit ausgestorben. 

Einzigartiges Projekt

Im Rahmen des EU Projektes LIFE+ Biodiversity mit Partnern aus Österreich, Italien und Deutschland soll der Waldrapp in Europa wieder angesiedelt werden. Unter der Leitung von Dr. Johannes Fritz soll bis 2019 wieder eine stabile Population zwischen dem nördlichen Alpenvorland und der Toskana migrieren.
Jedes Jahr ziehen zwei Zieh-eltern 32 junge Waldrappe auf und prägen sie auf sich und ein Leichtflugzeug. Mit diesem geleiten sie die jungen Waldrappe in den Süden ins WWF Schutzgebiet in Orbetello und zeigen so den Zugvögeln den Weg in ihr Überwinterungsgebiet. Nach zwei Jahren, wenn die Waldrappe geschlechtsreif sind, kommen sie wieder in die Gebiete zurück, aus denen sie als Jungvogel losgeflogen sind.

Burghausen als 
Waldrappheimat

Burghausen ist neben Kuchl/Salzburg seit der Bayerischen Landesgartenschau 2004 ein Standort des Waldrapp-Projektes. Ab 2007 wurden im Rahmen von insgesamt vier menschengeführten Migrationen handaufgezogene Jungvögel von Burghausen aus östlich um die Alpen in das Wintergebiet in der Toskana geführt.  Am 28. Juni 2011 kehrte erstmals ein Waldrapp selbständig aus der Toskana nach Burghausen zurück. Es war der weibliche Waldrapp namens Goja. Seitdem migrieren jährlich im Frühjahr Vögel aus der Toskana nach Burghausen und zurück.
Bereits Anfang April kommen die ersten Vögel in Burghausen an und beginnen mit der Balz und Brut. Ab zirka Mitte Juni werden die Jungvögel flügge. Etwa ab Anfang August verlassen die Vögel wieder das Brutgebiet. Oft bleiben sie noch über Wochen im nördlichen Alpenvorland und suchen reichhaltige Mähwiesen zur Nahrungssuche auf. Sporadisch kehren sie in der Zeit nach Burghausen zurück, nutzen aber kaum mehr die Brutnischen als Schlaf- oder Rastplatz. Im September beginnt die eigentliche Migration in den Süden, wobei sich die Jungvögel zugerfahrenen Artgenossen anschließen und ihnen ins Wintergebiet folgen.  

Eigenständige 
Vögel bis 2019

Unter der Betreuung von zahlreichen Ehrenamtlichen leben derzeit 12 Altvögel und  9 Jungvögel am Pulverturm. Die Tiere sind freilebend und eigenständig. Zoologe und Mitglied des Waldrappteams Oliver Habel, der für das Management des Burghauser Waldrapp-Projekts verantwortlich ist, freut sich, dass sich immer mehr Menschen für das beispiellose Artenschutz-Projekt begeistern. „Das Ziel ist es, bis 2019 eine größere eigenständige Brutkolonie in Burghausen zu etablieren“, so Habel. Wer sich für die Burghauser Brutstätte interessiert, der hat jeden Tag von 16 bis 17 Uhr die Möglichkeit mit dem Burghauser Waldrappteam ins Gespräch zu kommen. Für Infos steht Oliver Habel unter:  burghausen@waldrapp.eu oder   151/22374920 zur Verfügung.

Namen für jungen 
Waldrapp gesucht

Einer der neun am Pulverturm beheimateten jungen Waldrappe ist noch namenslos. Zwar ist dieser Umstand Waldrapp-Vater (Saba) und Mutter (Zeudi) ziemlich egal, doch die Betreuer tun sich leichter beim Monitoring und Rufen der Tiere. 
Der Inn Salzach Kurier bittet deshalb Kinder bis 14 Jahre eine Zeichnung von einem oder mehreren Waldrappe in Burghausen, mit einem Namensvorschlag für den jungen Waldrapp zu erstellen und diese der Redaktion zukommen zu lassen. Das Waldrappteam lost dann gemeinsam mit der Redaktion einen Namen aus. Die schönsten Einsendungen werden in der kommenden Ausgabe abgedruckt. (siehe Aufruf) (mw)








Schickt uns Eure Bilder!

Liebe Kinder, wir brauchen eure Hilfe! Der junge Waldrapp im oberen Bild hat noch keinen Namen. Schickt uns eine Zeichnung von einem oder mehreren Waldrappe  in Burghausen mit eurem Namensvorschlag. Wir freuen uns auf eure Einsendungen!

Per Post an:
Inn Salzach Kurier

in den Grüben 158
84489 Burghausen

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