Impressum |
   
   


ePaper Arbeitsmarkt Inn Salzach Anzeigen Ansprechpartner Service
................        

Mittwoch, 24. Mai 2017

Lebenshilfen


Kolumne

von Manuela Wimmer,
Pädagogin M.A., Kinesiologin


In unserer modernen, hektischen Zeit, zwischen Smartphone, Twitter und stressigem Alltag, scheint uns Menschen häufig der simple Hautkontakt abhandengekommen zu sein. Das ist sehr schade, denn Zärtlichkeiten und Berührungen fördern nicht nur das Wohlbefinden, sondern spielen für die Gesundheit eine wichtige Rolle.
Viele leiden deshalb an Berührungsarmut. Der Anteil der Singlehaushalte ist in Deutschland mittlerweile auf 40 Prozent angestiegen. Doch selbst wenn man mit einem Partner zusammenlebt, ist Berührung nicht selbstverständlich. Im Alltag berühren Paare einander nämlich immer seltener, je länger sie zusammenleben. Viele umarmen den Partner nur noch sehr selten.
Bei Umarmungen schüttet der Körper das Hormon Oxytocin aus, das gegen Stress wirkt. Der Blutdruck sinkt, das Stresshormon Cortisol wird vermindert. Dadurch können Ängste und Schmerzen gelindert werden. Regelmäßige Umarmungen könnten sogar das Immunsystem stärken und weniger anfällig für Erkältungen machen.  Es ist uns oft gar nicht bewusst, aber Berührungen haben für Lebewesen einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Luft, die wir atmen. In den frühen Lebensphasen sind Berührungen geradezu lebensnotwendig. Ein Embryo reagiert bereits in der achten Schwangerschaftswoche, lange bevor er hören oder sehen kann, auf erste Berührungsreize. Frühgeborene, die im Brutkasten liegen, nehmen mehr an Gewicht zu, wenn sie regelmäßig massiert werden. Säuglinge entwickeln sich besser, wenn sie auf den Arm genommen werden.
Kinder lieben es, zu knuddeln und zu schmusen und leben es gerne aus.
Achten Sie im Alltag darauf, wem Sie selbst Berührungen schenken und wer Sie berührt. Bitten Sie eine Freundin oder den Ehemann, Ihren Nacken zu massieren, ölen Sie sich selbst ein oder gönnen Sie sich eine professionelle Massage. Kultivieren wir Zärtlichkeit in dieser manchmal so groben und harten Welt.