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Donnerstag, 13. April 2017

Angst


Lebenshilfen


von Manuela Wimmer,
Pädagogin M.A., Kinesiologin


„Es war einmal eine junge Kriegerin. Ihr Lehrer erklärte ihr eines Tages, dass sie mit der Angst kämpfen sollte. Aber sie wollte das nicht.
Die Angst schien so aggressiv; sie war erschreckend; sie wirkte unfreundlich.
Der Lehrer aber sagte, dass sie es tun müsse und gab ihr Anweisungen für den Kampf. Der Tag des Kampfes kam.
Die Kampfschülerin stand auf der einen Seite und die Angst stand auf der anderen. Die Kriegerin fühlte sich sehr klein, die Angst aber sah groß und zornig aus.
Die junge Kriegerin riss sich zusammen und ging auf die Angst zu. Nachdem sie dreimal zusammenbrach, fragte sie:
‚Würdest du mir die Erlaubnis geben, mit dir zu kämpfen?‘ Die Angst sagte: ‚Danke, dass du mir so viel Respekt entgegen bringst und mich um Erlaubnis bittest.‘ Darauf sagte die junge Kriegerin: ‚Wie kann ich dich besiegen?‘ Die Angst antwortete: ‚Meine Waffe ist, sehr schnell zu sprechen und sehr nahe an dein Gesicht heran zu kommen. Dann wirst du ganz nervös und tust alles, was ich dir sage. Wenn du nicht das tust, was ich dir sage, habe ich keine Macht. Du kannst mir zuhören und du kannst mich respektieren. Du kannst sogar von mir überzeugt werden. Aber wenn du nicht machst, was ich sage, habe ich keine Macht.‘ Auf diese Weise lernte die Kriegerschülerin, wie man die Angst besiegt.“

Diese Geschichte von Pema Chodrön berührt mich. Es gibt in der heutigen Zeit sehr viele Menschen mit Angststörungen, die sich Hilfe durch einen Psychotherapeuten oder Arzt suchen sollten.
Doch jeder von uns hat ab und zu mit der Angst zu tun. Angst ist an sich ein sinnvolles Gefühl, das uns schützt. Wenn sie außer Kontrolle gerät, werden wir unfrei. Wie in der Geschichte beschrieben, macht uns die Angst unruhig und fahrig und wir reagieren oftmals unüberlegt. Achten Sie generell darauf, dass Sie immer wieder Phasen der Entspannung in Ihrem Leben zulassen. Wenn Angstgefühle kommen, atmen Sie bewusst tief in den Bauch und spüren Sie Ihre Füße fest am Boden. Sprechen Sie innerlich zu sich „Ich bin ruhig und gelassen.“ Außerdem macht es Sinn, in einer ruhigen Minute hinzuhören, was Ihnen die Angst sagen möchte.