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Donnerstag, 30. März 2017

Neue Vorstandschaft, ruhigeres „Eiswasser“

von Uli Kaiser

BURGHAUSEN. Es ist bewundernswert, wie sich der Verein Serwus Burghausen in den beiden Jahren seines Bestehens entwickelt hat. Drei grandiose Eisschwimm-events hat das kleine Team um Präsident Fritz Kreutzpointner auf die Beine gestellt. Allen voran die Weltmeisterschaft, die Tausende Zuschauer ins Wöhrseebad gelockt hat. Die Veranstaltung geriet zu einer perfekten Werbung für Burghausen. „Ich ziehe nochmals den Hut vor allen, die angepackt haben. Das waren tolle und sehr anstrengende Tage. Ihr wart immer freundlich und habt viele Stunden eingebracht“, lobte Kreutzpointner. Der Gründungsvorsitzende tritt nach zwei Jahren ab und wird durch Stefan Hetzer ersetzt. 
Insbesondere die WM hat gezeigt, was zwar machbar ist, aber unter dem Strich auch zur Belastung werden kann. „Wir können unsere Mitglieder nicht jedes Jahr dermaßen beanspruchen, sonst fliegt uns irgendwann alles auseinander“, meinen die neuen Vorsitzenden Stefan Hetzer und Werner Aigner. Deshalb sollen in den nächsten Jahren kleinere Veranstaltungen organisiert werden. Im Fokus steht wieder ICE Cup, der in diesem und im letzten Jahr aus der Taufe gehoben wurde. Dieser soll im Dezember stattfinden. „Im Januar wollen wir dann wieder eine größere Veranstaltung machen. Die Show außenherum wird viel kleiner sein. Wir wollen uns auf das Sportliche konzentrieren“, so Hetzer. Hier entwickelt sich die Idee, eine Vor-WM für die Weltmeisterschaften der Winter Swimming Association zu organisieren, die im März in Tallin (Estland) stattfinden. „Hier werden die 50, 100 und 200 Meter auf der kurzen Bahn angeboten. In Burghausen könnten dann alle ihre Form testen“, so Hetzer. Die WM im Januar gehörte zur International Ice Swimming Association, die nur die lange 1000-Meter-Strecke als Weltmeisterschaft austrägt. 
Finanzen sind top 

Neben dem gigantischen personellen Aufwand solcher Großveranstaltungen, muss auch die gewaltige monetäre Seite betrachtet werden. WM und German Open kosteten insgesamt 200.000 Euro. „Wir mussten die Veranstaltungen wie eine GmbH führen. Das ist uns buchhalterisch sehr gut gelungen. Wir schließen mit einem kleinen fünfstelligen Gewinn ab, den wir ordnungsgemäß versteuern“, erklärt Kreutzpointner. Noch im November fehlten rund 35.000 Euro, die Kreutzpointner durch seine guten Kontakte auftrieb. „Wir mussten schauen, dass wir liquide bleiben. Das kostete viel Zeit. Ich habe insgesamt rund 250 Stunden investiert. Das geht jetzt zumindest nicht mehr. Ich muss und möchte wieder mehr in meine Firma einbringen“, so Kreutzpointner zu den Gründen seines Rückzuges. Neben ihm verlässt auch „Finanzchefin“ Birgit Bonauer das Vorstandsboot. Ebenso scheidet Christof Wandratsch aus. Neuer Herr des Geldes ist Jörg Peukert, der genauso wie Aigner und Hetzer zu den altersmäßigen Routiniers gehört. Sie alle wollen vor allem eines: „Unsere wichtigste Aufgabe ist es, junge Leute aufzubauen, damit sie später diese Aufgaben übernehmen. Nur so kann der Verein mittelfristig weiterleben.“ 

Verein will mehr Mitglieder

Der neue Erste Vorsitzende Stefan Hetzer hatte die Idee, eine neue Gebührenordnung zu schaffen. Diese wurde einstimmig beschlossen. Erwachsene zahlen nun 126 Euro Jahresgebühr, aktive Paare 186. Jugendliche, Behinderte, Rentner usw. legen 56 Euro pro Jahr auf den Tisch. „Dafür bieten wir ein Sportangebot an und kommen damit unserer Satzung nach. Wir wollen schließlich Becken und Freiwasserschwimmen fördern. Es gab schon einige Nachfragen. Den meisten waren unsere bisherigen Gebühren von 600 Euro zu hoch“, so Hetzer, der aber auch gleich klarstellt: „Wir werden dem SV Wacker selbstverständlich keine Konkurrenz machen. Bei uns können Leute trainieren, die keinen Leistungssport machen, aber ambitioniert sind. Darüber hinaus wollen wir den Wöhrsee auch im Sommer nutzen“, so Hetzer. Mit im Preis drin sind u.a. die Versicherung, das Trainingsangebot und die Trainingskarte für das Hallenbad. (uk)