Barbara Weiant ist Geschäftsführerin des Akademiezentrums der TU München in Raitenhaslach
BURGHAUSEN. Selbst in der größten Hektik merkt man Barbara Weiant den Spaß an ihrer Arbeit an. Die Geschäftsführerin des TUM Study and Residence Centers ist derzeit noch Mädchen für alles und vor allem Solistin auf dem Parkett der zahlreichen Veranstaltungen, die in Raitenhaslach stattfinden. Vor Ort tagen Studenten, hochrangige Wissenschaftler oder die Führungsebene der Technischen Universität München. „Mittlerweile haben sich auch einige Firmen aus der Region gemeldet, die ihre Tagungen bei uns machen wollen“, erzählt die junge Dame aus St. Wendel, die seit 2012 Veranstaltungen für die TU organisiert.
Als dann die Stelle für Raitenhaslach ausgeschrieben wurde, bewarb sich die 31-jährige Dipl.-Betriebswirtin (FH) ganz offiziell und erhielt den Zuschlag. „Ich beglückwünsche mich jeden Tag zu diesem Arbeitsplatz. Hier ist es einfach herrlich. In gewisser Weise kehre ich nach meiner Zeit in der Großstadt München wieder zu meinen Wurzeln zurück. Meine Heimatstadt St. Wendel hat auch nur rund 20.000 Einwohner.“
Spannende
Umbauarbeiten
Das Study and Residence Center ist in gewisser Weise auch Barbara Weiants Baby. Sie durfte sich schon während der Umbaumaßnahmen einmischen. Schließlich sollte am Ende die richtige Mischung zwischen altem Denkmal mit diesem außergewöhnlichen Geist und moderner Studienstruktur herauskommen. „Das Ganze war schon enorm spannend, weil ich vorher noch nie ein solches Projekt gestemmt habe“, erzählt sie. Am Ende kam eine wunderbare Kombination heraus. So landet der Seminarteilnehmer zwar im Mobilfunknirwana, wandelt über schwingende Holzböden, aber erfreut sich letztendlich doch an topmoderner Technik mit Hochgeschwindigkeitsinternet. Die Seminartische sind von der Höhe her millimetergenau einzustellen. Bis man die richtige Einrichtung, die nicht wackelt, weil eben alles ein bisschen wackelt, gefunden hatte, durfte intensiv recherchiert werden.
Großartige
Stadt-Kooperationen
In diesem Zuge hebt Barbara Weiant explizit die gute Zusammenarbeit mit der Stadt hervor. Hier hat sich vor allem Werner Lechner hervorgetan, der dieses Projekt intensiv begleitete. Das war wichtig, weil es viele Feinabstimmungen und kurze Entscheidungswege geben musste. Ein sehr wichtiger Partner war das Dresdner Architekturbüro IPRO Consult, das den Bogen zwischen dem Erhalt von Historischem und einer modernen Nutzung sehr gut hinbekommen hatte. „Wir alle mussten an der einen oder anderen Stelle immer wieder mal deutlich machen, dass wir kein Museum sind“, schmunzelt Weiant.
Großes Interesse
am Angebot
Auf diese Weise schließt sich der Bogen zur Tätigkeit, die Barbara Weiant heute mit Begeisterung ausübt. Sie ist die Hausherrin und erfüllt ihren Gästen viele Wünsche. „Wir spüren großes Interesse am Angebot Raitenhaslach. Die Rückläufe auf unsere erste Aktion waren erstaunlich. Das Study and Residence Center wird angenommen“, sagt Weiant. Die Geschäftsführerin zu erreichen, ist oftmals gar nicht so leicht. Noch läuft sie alleine durch die heiligen Hallen der Äbte und Mönche. Eine Assistenz soll in der nächsten Zeit eingestellt werden. Die meisten Gruppen sind zwei bis drei Tage vor Ort. Vor Ort geht es für Barbara Weiant darum, die Abläufe und benötigten Seminartechniken zu garantieren. Außerdem hält sie Kontakt zu den beiden Partnerhotels am Ort. Zuvor gab es eine Ausschreibung, weil das Study and Residence Center eine öffentliche Einrichtung ist. Unter dem Strich wird die Kooperation mit dem TUM-Ableger für alle Beteiligten eine sehr reizvolle werden können. Barbara Weiant kümmert sich für ihre Gäste nicht nur um die Bereitstellung aller Notwendigkeiten und das Catering vor Ort. Nein, sie kooperiert auch mit der Touristik, wenn die Gäste beispielsweise Plätte fahren oder andere Dinge unternehmen wollen. „Unser Ziel ist es, einen bunten Mix zwischen Politik und Wirtschaft hierher zu bringen. Präsident Herrmann macht viel Werbung für uns. In unserem Netzwerk befinden sich alle neun deutschen TUs. International sind wir auch sehr gut vernetzt. Die Anzahl paralleler Veranstaltungen nimmt auf Dauer zu“, sagt Barbara Weiant. Raitenhaslach verfügt über elf Seminarräume. Auch der Steinerne Saal wird für Veranstaltungen genutzt. Auch Hochzeiten finden hier statt. Sogar ein Doktorand aus Mühldorf hat sich eingemietet. „Er liebt die Ruhe und sagt, dass er viel mehr schafft, als woanders“, sagt Weiant. Auf dem herrlichen Areal kommen die Gäste zu sich. Zudem treffen sich auch unterschiedliche Fachrichtungen und können, inspiriert von dem besonderen Geist vor Ort, anders, frei und vor
allem auch querdenken. (uk)