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Donnerstag, 12. Mai 2016

Finale mit vielen positiven Eindrücken

Letzte Chance auf Meisterschaft und Relegation

von Uli Kaiser


BURGHAUSEN.  Es ist unglaublich, aber es stimmt tatsächlich: Fußball-Regionalligist Wacker Burghausen hat zwei Spieltage vor Ende der Spielzeit doch tatsächlich noch Chancen auf Meisterschaft und Relegation. Das ist kurios, weil niemand mehr nach der 0:1-Heimniederlage gegen Jahn Regensburg mit einem Ausrutscher der Oberpfälzer rechnen konnte. Wacker musste sich hingegen nach einer zu diesem Zeitpunkt sehr trostlosen Serie von fünf Niederlagen aus sechs Partien erst wieder aus einem emotionalen und sportlichen Tal herauskämpfen.
Das hat die Truppe von Trainer Uwe Wolf geschafft. Sieben Punkten aus drei Spielen stehen nur deren vier von Jahn Regensburg gegenüber. Und so kommt es, dass das letzte Heimspiel der Saison von Samstag auf Pfingstmontag verlegt wurde. Um 14 Uhr steigt das Spitzenspiel der Tabellenzweiten gegen den Fünften. Derzeit fehlen dem SVW nur noch vier Punkte auf den Jahn. Überall, wo man hinschaut, erkennt man bei Wacker-Sympathisanten ein breites Grinsen. Es ist einfach nur schön, dass es bis zur vorletzten Runde nochmals so spannend bleibt. Allerdings gibt es auch viele Realisten, die nicht wirklich an ein Wunder von der Salzach glauben. Wacker fehlen nicht nur die Punkte, sondern auch fünf Tore auf den Favoriten. Doch der spielt trotz des Sieges in Burghausen weiterhin eher inspirationslos vor sich hin. Vielleicht liegt darin die Chance für den SVW, falls dieser die letzten beiden Begegnungen gewinnt.

Vertrauen 
zurückgewonnen

Der Wahrheit ins Auge geblickt, muss der geneigte Betrachter allerdings dann doch feststellen, dass der Jahn nur einen Punkt aus den letzten beiden Duellen in Fürth II und gegen Nürnberg II holen darf, Burghausen aber gleichzeitig alles gewinnen muss: daheim gegen ein unangenehmes Illertissen und auswärts bei der SpVgg Bayreuth. Zuvorderst ist es entscheidend, dass Burghausen sich mit zwei anständigen Leistungen aus der Saison verabschiedet. Das ist wichtig, weil so die positive Stimmung, die derzeit vorherrscht, manifest und verstärkt werden kann. Für einen Verein, der sich gerade wieder Schritt für Schritt Vertrauen in allen Bereichen aufbaut, ist dies von essenzieller Bedeutung. Dass die Truppe von Uwe Wolf dies zwingend schaffen will, hat sie zuletzt bewiesen. Noch wichtiger ist, dass die zwischenzeitlich stark ersatzgeschwächte Mannschaft auch mit zahlreichen Reservisten alles gegeben hat. 

Nur das Pokal-Aus 

Mit dem Blick auf die gesamte Wegstrecke 2015/16 bleibt festzustellen, dass der SVW definitiv mehr erreicht hat, als jeder vor der Saison erwarten konnte. In den meisten Spielen holte die Mannschaft durch unbändigen Teamgeist und Einsatzwillen das Maximum heraus. Es darf an dieser Stelle nicht unter den Tisch gekehrt werden, dass Uwe Wolf nahezu mit der gleichen Mannschaft gespielt hat, die im letzten Jahr knapp dem Abstieg entronnen ist. Die offensiven Neuzugänge Marcel Mosch und Valonis Kadrijaj stachen überhaupt nicht. Juvhel Tsoumou traf immerhin achtmal und könnte bei optimalen Verstärkungen noch wesentlich effektiver werden. Als alleiniger Anspielpunkt in der Sturmzentrale ist er nicht geeignet. Wackers Coach Wolf fordert mehr offensive Qualität, damit Burghausen das Spiel mehr in die Hand nimmt und damit offensiv viel gefährlicher werden kann. Positiv sind die konstanten Leistungen von Kevin Hingerl, Christoph Burkhard und Moritz Moser zu bewerten. Alles in allem bleibt eine positive Saisonbilanz. Der einzige Makel, der nicht wegdiskutiert werden darf, ist das zu frühe Pokal-Aus. Auch, wenn der DFB-Pokal niemals fix einberechnet werden darf, ist zumindest ein Halbfinale oder Finale Pflicht. Die erste Hauptrunde wird auch mit Beginn der neuen Spielzeit wieder das Ziel sein, weil dieses zwischen 100.000 und 150.000 Euro in die Kasse spült.