900 Zillenbesatzungen aus Österreich und Bayern zeigen an diesem Wochenende in Überackern auf der Salzach ihr Können
ÜBERACKERN. In Überackern findet am 19. Juni und 20. Juni 2015 auf der Salzach im Bereich der Bootsanlegestelle (Fluss-Kilometer 7) der 54. OÖ Landes-Wasserwehr-Leistungsbewerb um die begehrten Leistungsabzeichen in Bronze und Silber statt.
Der Feuerwehrkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Überackern, Jürgen Bernecker, freut sich: „Nach 1982, 1990 und 2002 ist Überackern bereits zum vierten Mal Austragungsort für den OÖ Landes-Wasserwehr-Leistungsbewerb. Die Vorbereitungen für diesen Bewerb sind bereits seit rund eineinhalb Jahren voll im Gange.“
Zillen in Hochwasser-
Situationen unersetzbar
Zillenfahren erfordert Muskelkraft und Koordination. Foto: © FF Überackern) |
900 Zillenbesatzungen
aus Österreich und Bayern
Foto: © FF Überackern) |
Auch eine Besonderheit gibt es beim Landesbewerb in Überackern. Bei der Siegerehrung am Samstag, den 20. Juni 2015, um 17 Uhr wird es doppelt spannend: „Neben den Tagessiegern und Platzierten werden erstmals die besten Zillenbesatzungen bekanntgegeben, die sich für den 1. Österreichischen Bundes-Wasserwehr-Leistungsbewerb in Tulln (Niederösterreich) qualifiziert haben und dort heuer im September an den Start gehen dürfen“, berichtet Landes-Bewerbsleiter Günter Unterholzer.
Wettkämpfe und Informationen
Die Bewerbsstrecken für Bronze, Silber und Zillen-Einer sowie dafür erforderliche Infrastruktur, werden im Bereich der Bootsanlegestelle entlang der Salzach in Überackern aufgebaut. Der Bewerb beginnt am Freitag, 19. Juni 2015 um 14.30 Uhr und wird am Samstag, 20. Juni 2015 mit der Siegerehrung um 17 Uhr feierlich abgeschlossen. (pt/bw)
„Wir freuen uns als Bewerbsausrichter auf spannende Wettkämpfe sowie auf viele Zuschauer aus Nah und Fern, die sich an diesen beiden Bewerbstagen hautnah vom Ausbildungsstand der Feuerwehrfrauen und -männer überzeugen können. Allen Zillenbesatzungen wünsche ich gutes Gelingen. Auch für das leibliche Wohl wird im Festzelt am Bewerbsgelände bestens gesorgt“, erklärt Kommandant Jürgen Bernecker abschließend. (pt/bw)
Programmablauf
Freitag 19. Juni 2015
14.30 Uhr: Bewerbsbeginn
15 Uhr: Bewerb „Bronze und Silber“
anschließend Bewerb „Einer“, Abends: Festzeltbetrieb
Samstag 20. Juni 2015
7 Uhr: Fortsetzung Bewerb
„Bronze und Silber“
anschließend Fortsetzung
Bewerb „Einer“
15 Uhr: Bürgermeisterempfang
17 Uhr: Schlussveranstaltung und Siegerehrung, anschließend gemütlicher Ausklang im Festzelt
Detaillierte Informationen zum Bewerb findet man im Internet:
wla2015.ff-ueberackern.at
Der
Wasserwehr-Leistungsbewerb
in Bronze und Silber in Überackern
in Bronze und Silber in Überackern
Voller Einsatz im Zillen-Einer. Fotos: © FF Überackern) |
Es
gibt bei diesem Bewerb verschiedene Wertungsklassen: Zillen-Zweier
Bronze und Silber (jeweils mit und ohne Alterspunkte), Zillen-Einer,
Meisterklasse und Mannschaftswertung.
Der
Gewinn der Mannschaftswertung stellt alle Jahre einen Höhepunkt des
Bewerbes dar. Die Leitung des Bewerbes obliegt der
Landes-Bewerbsleitung. Die Bewertung der teilnehmenden
Zillenbesatzungen wird von Bewerterteams aus ganz Oberösterreich
durchgeführt.
WLA-Bewerb in Überackern im Jahr 1990 – 1982 war Überackern erstmals Austragungsort des 21. OÖ Landes-Wasserwehr-Leistungsbewerbes. (Foto: © FF Überackern) |
OBERÖSTERREICH/BAYERN. 1954 wurde Oberösterreich von einem Jahrhunderthochwasser heimgesucht. Zur Hilfeleistung bei den zahlreichen Einsätzen wurden die Freiwilligen Feuerwehren herangezogen, da sie vor Ort verfügbar waren und auch keine andere Organisation in der Lage war, Hilfe zu leisten. Bei Hochwasser sowie Überschwemmungen, gilt es rasch, Menschen und Tiere aus den betroffenen Gebieten zu retten. In der Folge wurden Feuerwehren an den Gewässern in Oberösterreich zu Wasserstützpunkten ausgebaut.
Diese Stützpunkte wurden mit Zillen und Einsatzbooten ausgestattet. Ebenso war es notwendig, eine entsprechende Wasserdienstausbildung zu organisieren. Um den Feuerwehrmitgliedern Gelegenheit zu geben, ihren Ausbildungsstand zu überprüfen und unter Beweis zu stellen, wurde im Jahr 1962 der erste Wasserwehr-Leistungsbewerb eingeführt. (pt/bw)
600 Kilo Traglast
Der Begriff „Zillen“ bezeichnet die traditionellen Boote, die im deutschen und österreichischen Donauraum seit jeher gebräuchlich sind. Zur Grundausstattung einer sieben Meter langen, 180 Kilogramm schweren Feuerwehrnormzille zählen eine Schubstange, zwei Meter lange Ruder und ein Schiffshaken. Die Breite beträgt 125 Zentimter (90 Zentimeter Bodenbreite), die Wandhöhe nur 43 Zentimeter, die Bergungsmaßnahmen somit erleichtert. Durch ihren geringen Tiefgang sind sie relativ kippstabil und machen es möglich bei Hochwasser auch in Flachwasserzonen zu agieren. Die Feuerwehrzillen können bis zu 600 Kilogramm Traglast aufnehmen. In Österreich gibt es nur zwei Zillenbauer. Als Baumaterial dienen Nadelhölzer hauptsächlich Lärche und Fichte. (mw)