Impressum |
   
   


ePaper Arbeitsmarkt Inn Salzach Anzeigen Ansprechpartner Service
................        

Donnerstag, 30. April 2015

Streit um das Geburtshaus Adolf Hitlers droht zu eskalieren

Die Stadt Braunau tut sich schwer mit dem braunen 
Erbe. Eine geeignete Nachnutzung des Gebäudes 
gestaltet sich immer schwieriger. (Foto: (c) Martin Wimmer)
Eigentümerin will eine Grundstücksteilung erwirken – Politik spricht von einem Affront

BRAUNAU.
Der Streit um das Geburtshaus Adolf Hitlers geht in die nächste Runde und erreicht einen neuen Höhepunkt. Die Mieter des geschichtsträchtigen Hauses – das Innenministerium (BMI) und die Stadtgemeinde Braunau – bemühten sich in den vergangenen Jahren immer wieder um eine sinnvolle Nutzung der Räumlichkeiten. Kaum war ein geeigneter Zweck gefunden, wurde er entweder abgelehnt oder die Sache scheiterte, weil die Eigentümerin dringend nötige Sanierungsmaßnahmen ablehnte. Seit Jahren steht das Haus nun leer. Die Miete ist dennoch fällig. Das BMI und die Stadt Braunau zahlt monatlich 4.600 Euro Miete im Verhältnis 60:40 – eine ortsunüblich hohe Miete – um eine unpassende Nutzung zu verhindern. In Summe hat die Republik im Laufe der Jahre mehr als 1,5 Millionen Euro bezahlt. Die Stadt Braunau und das BMI hätten das Haus am liebsten in eigener Hand, jedoch kann und will man nicht mehr als den Verkehrswert bezahlen – was die öffentlichkeitsscheue Eigentümerin strikt
ablehnt. Als letzten Schritt prüfte man sogar eine Enteignung.

Eigentümerin will 
Grundstück teilen

Bei den letzten Verhandlungen um das Haus kam es offenbar zu einem Eklat. Die Eigentümerin beantragte über ihren Wiener Anwalt eine Teilung des an die Stadt Braunau und des BMI vermieteten Areals. Die Arkade und die Parkmöglichkeiten hinter dem Haus sollten zu einem eigenen Grundstück werden. Die ohnehin schon schwierige Nutzung des Gebäudes würde somit auf zwei Mietverträge geteilt und noch weiter beschränkt. Die Stadtgemeinde Braunau lehnte den Antrag ab. (mw)