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Donnerstag, 20. April 2017

Blindentastmodell auf der Burg feierlich enthüllt

Ideengeber Dr. Klaus Ulm zeigt sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis – Blindenbeauftragte: „Das ist ein Gewinn für die Region“
  
Feierliche Enthüllung des Blindentastmodells am Eingang der Burg: (v.l.) Hans-Jürgen Spermann, Steinmetz Walter Herbst, Dr. Klaus Ulm, Blindenbeauftragte Brigitte Lindmeier, Behindertenbeauftragter Burghausen Dr. Ulrich Nennstiel, Sparkassenvorstand Karl Straßer, Erster Bürgermeister Hans Steindl, Herbert Markert, Barbara Karl und Burgverwalter Heinz Donner.
BURGHAUSEN. Bereits seit Ende der 1970er Jahre gehe es ihm im Kopf herum, dass ein Blindentastmodell für Burghausen entwickelt werden sollte, sagte Dr. Klaus Ulm bei der feierlichen Enthüllung desselbigen kurz vor Ostern am Eingang der längsten Burg der Welt. „Für mich geht ein Traum in Erfüllung“, so Ulm, der der Ideengeber des massiven 2,5 Tonnen schweren Tastmodells ist. 2015 schließlich hat der Bauausschuss seine Zustimmung für das 30.000 Euro Projekt gegeben. Gemeinsam mit dem Bildhauer Egbert Broerken aus Nordrhein-Westfalen hat die Stadt Burghausen die Ansicht von Burg mit Pulverturm und Stadtplatz, eingerahmt von Salzach und Wöhrsee, entwickelt. Kurz vor Weihnachten wurde das Tastmodell in Straubing bei der ältesten Gießerei Europas, Anton Gugg, im Beisein von Brigitte und Klaus Ulm gegossen. Nun thront es auf einem Sockel aus Nagelfluh unübersehbar am Eingang der Burg neben dem Curaplatz, wo sich die Gästeführer mit ihren Gruppen zur Burgführung treffen. Zur Enthüllung sind neben Bürgermeister Hans Steindl auch die Sponsoren Karl Straßer für die Sparkasse sowie die Architekten Markert und Karl als auch Steinmetz Walter Herbst, der den Sockel angefertigt hat, die oberbayerische Blindenbeauftragte Brigitte Lindmeier, der Burghauser Behindertenbeauftragter Dr. Ulrich Nennstiel, Burgverwalter Heinz Donner, Sigrid Resch als Geschäftsführerin der Burghauser Touristik GmbH sowie Vertreter des Gästeführervereins gekommen.
Das Blindentastmodell zeigt die wunderschöne historische
Altstadt, die Burg sowie Wöhrsee und Salzach. 2,5 Tonnen
bringt der Bronzeguss auf den Nagelfluhsockel.
Den Sockel hat Steinmetz Walter Herbst aus Burghausen gefertigt.
  Es habe sich etwas länger hingezogen als vermutet, aber schließlich sei man mit dem Ergebnis sehr zufrieden, betonte Erster Bürgermeister Hans Steindl bei der Enthüllung. „Zunächst war die Standortfrage noch unklar, aber dann haben wir uns für den Burgeingang entschieden, weil das Tastmodell am Stadtplatz nicht so offensichtlich platziert werden hätte können“, so das Stadtoberhaupt. Bürgermeister Steindl bedankte sich auch ausdrücklich bei der Schlösserverwaltung für die unkomplizierte Standortwahl. Dr. Klaus Ulm bezeichnete das neue Tastmodell als „sehr gelungen“ und die oberbayerischen Blindenbeauftragte Brigitte Lindmeier bescheinigte eine „sehr gute Lesbarkeit der Blindenschrift“, denn alle Plätze sind auch mit Blindenschrift bezeichnet. Sie hob außerdem hervor: „Es ist ganz ausgezeichnet, dass der Stadtplatz und auch der Wöhrsee mit drauf sind, weil Blinde und Sehbehinderte dann sofort erkennen, welche Ausflugsmöglichkeiten es noch in der direkten Umgebung gibt. Das ist ein Gewinn für die Region.“
  
Die Realisierung des Bronzemodells ist durch die Sponsoren erst möglich geworden: Die Kreissparkasse Altötting-Mühldorf hat sich mit 10.000 Euro engagiert und das Architekturbüro von Barbara Karl und Herbert Markert mit 5.000 Euro. „Den Rest übernimmt die Stadt Burghausen“, sagt Bürgermeister Hans Steindl. (pt/köx)