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Donnerstag, 30. März 2017

Infraserv stellt sich für die Zukunft auf

Neubau des Lehrtechnikums soll eine hochwertige Ausbildung für Chemikanten garantieren

BURGKIRCHEN. Die Infraserv Gendorf richtet sich für die Zukunft aus. Deshalb entsteht am Campus vor den Werkstoren ein neues Technikum. Wie Jochen Vollbracht, der Leiter der Bildungsakademie informierte, können im Neubau anstatt 45 Lehrlinge pro Lehrjahr sogar 54 ausgebildet werden. Die Protagonisten sind sich sicher, dass Chemikant ein Beruf mit Zukunft ist. Mit dem Neubau und einer gezielten Werbung möchte das Unternehmen dem drohenden Fachkräftemangel entgegentreten. Der Bedarf wird in rund zehn Jahren deutlich ansteigen. 
Das neue Technikum sei aus mehreren Gründen nötig. Einerseits ist das alte mit 47 Kalenderwochen pro Jahr voll ausgelastet. Andererseits möchte das Unternehmen die Anzahl der Auszubildenden pro Jahr auf 54 erhöhen. Das aus dem Jahr 1972 stammende alte Gebäude ist im Prinzip überholt. So gibt es keine abgetrennten Räume, in denen Theorie gelernt werden kann. Die Schreibtische stehen mitten im Technikum. Grundsätzlich müsste die alte 300 Quadratmeter große Fläche mit hohem Aufwand saniert und modernisiert werden. Da macht ein Neubau aus unterschiedlichen Gründen mehr Sinn. 

Neubau effektiver


Deshalb entsteht schräg gegenüber ein neuer Komplex. Ein alter Bau muss dafür weichen. Für diesen Zweck wird auch der Verlauf des Werkzaunes verändert. Das neue Grundstück wäre sonst nicht frei zugänglich. Im September 2019 soll das neue Technikum schließlich bezugsfertig sein. Alleine der Umzug der Gerätschaften aus dem alten Technikum wird mehrere Monate in Anspruch nehmen. Der Ab- und Aufbau der Anlagen geht wie ein großer Shutdown vor sich. Die Kosten belaufen sich nach Angaben Langhammers auf sieben bis acht Millionen Euro. Die Bildungsakademie reagiert nach Worten Vollbrachts auf die steigenden Anfragen ihrer Kunden. Der Neubau wird zwei Stockwerke umfassen. So entstehen eigene Bereiche für ein Technikum mit Messwarte, für die Verfahrenstechnik, für den Unterricht und ein Raum für Lehrpfade. Bei Bedarf kann die Grundfläche relativ schnell um 50 Quadratmeter erweitert werden. 

Hochschule interessant

Das neue Technikum bietet zudem auch interessante Kooperationsmöglichkeiten mit dem Campus Burghausen. Im Zuge des Hochschulprojekts diskutieren die Stadt und der Landkreis den Bau von Laboren. Solche stünden dann in Gendorf zur Verfügung. „Im Augenblick können wir nichts Konkretes sagen. Derzeit ist eine Professur ausgeschrieben. Erst, wenn diese besetzt ist, wissen wir über die konkreten Lehrinhalte Bescheid“, sagt Langhammer. Danach könne man abgleichen und gegebenenfalls nach Lösungen suchen. Grundsätzlich sei es kein Problem, die Studenten in Gendorf unterzubringen. Grundsätzlich könnte man somit die Nähe zwischen Hochschule und Industrie schaffen. Dies sei schließlich der Vorteil des Studiums vor Ort. Die Chemieingenieure arbeiten sehr in der Praxis, weshalb sie die Abläufe gut nachvollziehen können sollten. Die Anfahrt zum Campus könnte sogar mit dem Zug erfolgen. Die Fahrzeit betrüge nicht mehr als zehn Minuten. Die Haltestation des Werkes Gen-dorf könnte so umgestaltet werden, dass die Studenten innerhalb von 300 Metern direkt ins Technikum gelangen und dabei nicht durch das Werkgelände gehen müssten. Grundsätzlich findet nicht nur Burghausens Bürgermeister Hans Steindl die Idee einer Kooperation des Campus Burghausen mit dem Infraserv gut, weil auf diese Weise viel Geld gespart werden kann. Ein kompletter Neubau mit Technikum und Laboren würde rund 20 Millionen Euro verschlingen. (uk)