Impressum |
   
   


ePaper Arbeitsmarkt Inn Salzach Anzeigen Ansprechpartner Service
................        

Donnerstag, 16. März 2017

„Das örtliche Leben ankurbeln“

Im Gespräch mit Architekt Dipl.-Ing Matthias Haas über die Planung der Hochburg-Acher Ortsmitte
von Uli Kaiser

HOCHBURG-ACH. Seit 2012 ist die Entwicklung der Neuen Mitte in der Gemeinde Hochburg-Ach ein zentrales Diskussionsthema. Das Linzer Architekturbüro Kaufmann und Partner entwickelt ein sehr interessantes Konzept. Ein erster und sehr zentraler Teil ist mit der Eröffnung des SPAR-Marktes entstanden. Der Inn Salzach Kurier sprach mit Dipl.-Ing. Matthias Haas (kleines Bild ob.), der die neue Mitte als Architekt federführend begleitet.

ISK: Herr Haas, mit welcher Philosophie gingen Sie damals an die Gestaltung für die Neue Mitte Hochburg-Ach?

Matthias Haas: Dazu muss ich ein wenig ausholen. Historisch gesehen diskutieren wir in Oberösterreich schon seit geraumer Zeit über die Gestaltung von Ortsmitten. Diese sterben aus, weil es die jungen Leute in die Ballungsräume zieht oder weil Einkaufszentren entstanden sind. Eine Kirche alleine reicht eben nicht mehr. Auch die Raiffeisenbanken nehmen immer mehr ab. Deshalb ist es wichtig, gerade hier etwas entstehen zu lassen, was das örtliche Leben ankurbelt und belebt. Wir vom Architektenbüro haben einen Masterplan entwickelt. Das bedeutet aber auch gleichzeitig, dass nichts festgeschrieben ist. Vieles ist wandelbar.

ISK: Wie erleben Sie die Gemeinde?

Matthias Haas:  Wir treffen hier auf sehr engagierte und umsichtige Leute. Sie sehen die Zukunftsperspektiven, brechen aber auch nichts über das Knie. Sie sehen das Potenzial der Neuen Mitte. Ich mag die Gemeinde Hochburg-Ach. Aus meiner Sicht dürfen wir vieles nicht als große Honorararbeit sehen. Ich werde Bürgermeister Reschenhofer immer helfen, wenn er anruft und es von uns aus möglich ist. Wie umsichtig gearbeitet wird, sieht man an der Auslagerung des Sportplatzes. Daran wäre es ja fast gescheitert. Nicht minder umsichtig gehen sie jetzt mit der Vergabe der Geschäftszeile um. Grundsätzlich wird nichts überstürzt und alle haben das große Ganze im Auge.

ISK: Welche Wirkung hat die Eröffnung des Sparmarktes?

Matthias Haas: Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, dass der SPAR-Markt der entscheidende Meilenstein für die Entwicklung der Neuen Mitte ist. Er bringt die wichtige Frequenz. Ohne diese würde eine Weiterentwicklung kaum Sinn machen. Schön wäre es gewesen, wenn der Markt noch ein klein bisschen mehr nach unseren Vorstellungen gebaut worden wäre. Aber SPAR ist ein großer Konzern mit sehr klaren Vorgaben. 

ISK: Wie waren und sind Sie aktuell eingebunden?

Matthias Haas: Wir haben mit SPAR zusammengearbeitet. Bei der Entwicklung der neuen Geschäftszeile sind wir erst einmal nicht im Boot. Die Gewerbezeile wird ein Investor stemmen. Hier sind wir planerisch nicht dabei. Wir geben auch keine Vorgaben, weil wir keine Gestaltungspolizei sind. Grundsätzlich ist es beim Gesamtprojekt so, dass es immer nur vorangeht, wenn wieder Geld vorhanden ist. Deshalb ist diese Aufgabe auch langfristig zu sehen.

ISK: Sie legen viel Augenmerk auf die Verbindung zwischen dem zukünftigen Aussichtsplatz. Wie kann es dort weitergehen?

Matthias Haas:   Es wichtig, dass wir eine Verbindung zwischen dem geplanten Ortsplatz und dem herrlichen Aussichtspunkt schaffen. Die Grundlage ist schon da. Wir können hier mit relativ wenig finanziellem Aufwand etwas auf die Beine stellen.

ISK: Die Gemeinde schreibt ein neues Gebäude aus, in dem auch ein kleines Café unterbracht ist. Ihre Idee geht in Richtung Panoramacafé, das auf dem Aussichtsplatz zu finden sein soll. Wie passen zwei Cafés auf so engem Raum zusammen?

Matthias Haas: Das muss man differenziert betrachten. Soweit ich informiert bin, soll in dem neuen Gebäude neben dem SPAR ein Bäcker seine Zelte aufschlagen, der dann auch einige Sitzplätze hat. Das ist in unseren Breiten etwas ganz Normales. Das Panoramacafé erfüllt einen ganz anderen Zweck. Es steht wirklich an der schönsten Stelle der Neuen Mitte, die diesen herrlichen Blick auf Burghausen bietet. Es würde die jetzigen Angebote dort ersetzen. Wir haben im Masterplan einen Platz dafür vorgesehen. Selbstverständlich kann über den genauen Standort noch diskutiert werden. Gleiches gilt für die Größe des Cafés. Es darf nicht zu groß sein. Man muss so konzipieren, dass es ein Pächter gut betreiben kann und damit Kontinuität gewahrt wird. Ohnehin ist an dieser Stelle schon etwas Schönes entstanden. Jetzt gibt es dort einen Spielplatz und das Fenster zur Burg, das sehr gut angenommen wird.
ISK: Vielen Dank für dieses Gespräch.