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Donnerstag, 24. November 2016

40 Jahre Franz Xaver-Gruber-Gedächtnishaus

Von der Idee bis zur Vollendung – wie in Hochburg-Ach ein Heimathaus entstand, das heute viele Menschen anzieht

HOCHBURG-ACH. Das Heimathaus in Hochburg-Ach wurde 1976 eingeweiht. Es symbolisiert die Lebensweise der Familie von Franz-Xaver Gruber um die Jahrhundertwende 18./19. Jahrhundert. Wenn am dritten Adventswochenende wieder viele Besucher des Weihnachtsmarktes durch den Holzbau schlendern, werden sie das knisternde Feuer und damit vielleicht auch ein klein wenig Romantik verspüren. Doch wirklich romantisch ging es für die Eltern des Komponisten von „Stille Nacht, Heilige Nacht“ niemals her. 
Franz-Xavers Vater übte den Beruf des Leinwebers aus. Die harte Arbeit, die viele handwerkliche Schritte, bis zum fertigen Leintuch beinhaltet, soll schon bald besser präsentiert werden können. „Wir haben alle Geräte da. Doch stehen sie noch ein wenig durcheinander. Zukünftig sollen die Schritte mit den dazu gehörenden Geräten besser erkennbar sein“, sagt Kustos Hans Schwarzmayr. Nach Rudolf Novi und Werner Sützl ist er der dritte ehrenamtlich „Kümmerer“ des Heimathauses. 

Eine Idee wächst


Vor mehr als 45 Jahren entstand die Idee, ein solches Haus zu errichten. Damit sollte der Verbindungen Gruber-Hochburg-Ach mehr Gewicht gegeben werden. Die Gruber Gemeinschaft als Verein gab es damals noch nicht. Ein Grundstück ebenfalls nicht. Das Original wurde bereits 1929 abgerissen. Das Elternhaus des Musikers stand in Unterwaizberg 9. Vom Plateau hinterhalb der Kirche ist der Standort im Tal nahe dem Forst gut erkennen. In den 60er-Jahren hatten die Initiatoren der Heimathausidee endlich das richtige Objekt im Blick. Es war das Gesindehaus des Zaberger Bauern nahe der Mostschänke in Gilgenberg. Ende der 1960er-Jahre wurde es zum ersten Mal fotografiert. 

Bezirkshauptmann 
gibt Impuls


Schnell fanden die engagierten Hochburger-Acher auch den richtigen Platz für ihre Idee. Sie entschieden sich für den Wirtsstadel des Stiftsgasthofes. Der Grund gehörte damals noch der Erzabtei St. Peter in Salzburg. Es dauerte ein paar Jahre bis die Idee so richtig in Schwung kommen sollte. Bezirkshauptmann Gallenbrunner, der damals ein Sommerhäuschen in Holzöster besaß, machte Mut: „Packt es doch einfach an.“ So kam es, dass der Gemeinderat aktiv wurde. Es erfolgte die Abstimmung mit dem Kultursektor des Landes. Die Verhandlung mit dem Erzstift liefen gut. Am 19. April 1974 konnte der Kaufvertrag unterzeichnet. Rund zwei Jahre später eröffneten die Bürger „ihr Heimathaus“. In Eigenregie trugen sie das Zuhaus in Gilgenberg ab und bauten es innerhalb weniger Tage in Hochburg wieder auf. Am 22. Mai 1976 eröffnete die Gemeinde das Heimathaus. 

Heimathaus – ein
Zentrum der Gemeinde

„Hier entstand über die Jahre ein echtes kleines Zentrum. Jeder Gemeindebürger verbindet sich mit dem Heimathaus. Das ist sehr schön“, sagt Gerhard Haring, der Obmann der Gruber Gemeinde. Dieses Verein gibt es allerdings erst seit 2008. Auf dem Areal wurden immer wieder kulturelle Veranstaltungen wie Volkstänze oder kleine Theaterszenen durchgeführt. „Wichtig ist, dass es seit damals Menschen gibt, die sich um das Haus kümmern und auch Führungen machen, um die Geschichte näherzubringen“, so Haring. Eine dieser Geschichten ist das 200-Jahr-Jubiläum für den Text von Stille Nacht, Heilige Nacht. Diese schrieb Joseph Mohr im Jahr 1816 in Maria Pfarr. Eine Nachbildung des Originals mit Jahreszahl und Unterschrift Mohrs ist im Heimathaus zu entdecken. Ebenso ist die Verbindung nach Burghausen interessant. Gruber lernte von Georg Hartdobler das Orgelspiel. Dazu musste er jedes Mal zu Fuß von Hochburg in die Burghauser St. Jakob Kirche gehen. Nach der Eröffnung des Friedensweges im Jahr 2012 nahm die Strahlkraft deutlich zu. Jetzt kommen auch im Sommer Reisegruppen und lassen sich von Haus und Weg inspirieren. Weit mehr als 2.000 Gäste begrüßten Kustos Hans Schwarzmayr und seine Mitstreiter im Rahmen der diesjährigen Führungen. (uk)


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Franz Xaver Gruber Handwerksmarkt

HOCHBURG-ACH.
Vom 9. bis 11. Dezember wird bei freiem Eintritt ein Weihnachtsmarkt der ganz besonderen Art geboten. Im Garten des Franz Xaver Gruber Gedächtnishauses und am stimmungsvollen Marktplatz daneben, wird man unweigerlich von einem Hauch von „Stille Nacht“ verzaubert. Als Umrahmung des Historienspieles „Auf der Suche nach der Stillen Nacht“ wird ein Handwerksmarkt geboten, bei dem man alte Handwerkstechniken wiederaufleben lässt. Arbeitstechniken, die in der Zeit, in der das weltbekannte Lied entstanden ist, hier in Hochburg üblich waren. So zum Beispiel das Besenbinden, Korbflechten, Schindelmachen, Schnitzen, Schmieden, Glasblasen, Tonarbeiten und vieles mehr. Verkauft werden nur in liebevoller Handarbeit hergestellte Produkte heimischer Künstler. Und das in einer beschaulichen, stimmungsvollen Atmosphäre. Alle Mitwirkenden sind passend zur damaligen Zeit gekleidet.

Auch für die Kleinsten gibt es viel zu entdecken, wie zum Beispiel Esel und Schafe. 
„Auf der Suche nach der Stillen Nacht“ so lautet auch das Motto des Marktes. Lassen Sie sich inspirieren von dieser einzigartigen, wunderschönen Stimmung und entdecken Sie im Natürlichen und Schlichten die Schönheit.

Die Öffnungszeiten des Handwerksmarktes sind Freitag ab 15 Uhr, Samstag ab 14 Uhr und Sonntag ab 11 Uhr. (pt)