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Donnerstag, 17. Dezember 2015

Schranken überwinden, Chancen nutzen

Stille-Nacht-Gesellschaft: eine große Chance für Bayern, Oberösterreich, Salzburg und Tirol


REGION. Die Stille-Nacht-Gesellschaft ist ohne Zweifel eine hervorragende Idee. Die Mission ist klar: alle Orte und Regionen, die in direkter Verbindung mit dem größten Friedenslied der Welt stehen, gemeinsam nach vorne zu bringen. Ein Jahr steht derzeit besonders im Fokus: 2018 bedeutet auch den 200. Geburtstag der Uraufführung von „Stille Nacht, Heilige Nacht“. Zu Heiligabend 1818 führten der Arnsdorfer Dorfschullehrer und Organist Franz Xaver Gruber (1787–1863) und der Hilfspfarrer Joseph Mohr (1792–1848) in der Kirche St. Nikola in Oberndorf bei Salzburg das Weihnachtslied „Stille Nacht, heilige Nacht“ erstmals auf.  

Verbreitung des 
Liedes in Europa

In der modernen Zeit würden die Experten von „Evergreen“ oder „Millionseller“ sprechen. Die sanfte und zugleich einfache Melodie eroberte die ganze Welt. Der Text ist mittlerweile in über 300 Sprachen übersetzt. 
Die Geburtshelfer dieses Welterfolges waren die Sängerfamilien Rainer und Strasser aus dem Zillertal in Tirol. Zuvor brachte Orgelbauer Karl Mauracher (1789-1844) das Lied aus dem Salzburgischen in seinen Heimatort Fügen im Zillertal, sodass durch die Vermittlung einer der wichtigsten Stützpunkte zur Verbreitung des Liedes entstand. 
Die Sängergruppen Rainer und Strasser unternahmen bereits in den 1820er-Jahren ausgedehnte Reisen durch Europa, insbesondere in Deutschland und England. 
Der Aufführung in Leipzig im Jahr 1832 folgte der Erstdruck, der vermutlich 1833 durch den Verlag A.R. Friese (Dresden u. Leipzig) geschah. In einem Notenheft mit dem Titel „Vier ächte Tyroler Lieder“ findet sich „Stille Nacht!“ - allerdings ohne die Namen seiner Schöpfer und erheblich verändert.

Reise in die „neue Welt“

Nach ihrer umfangreichen Reisetätigkeit in Europa brachen die Rainer-Sänger 1839 zu einer Amerikareise auf, die bis 1843 dauerte. Überliefert ist die Aufführung von „Stille Nacht!“ im Rahmen dieser Reise für den Weihnachtstag 1839 - vermutlich erstmals auf amerikanischem Boden - in New York vor dem Alexander Hamilton Memorial im Friedhof der Trinity Church am Ende der Wall Street.
Die Begeisterung für das Weihnachtslied „Stille Nacht!“ ist in den USA bis heute ungebrochen. Dies veranschaulicht u.a. die Bronner’s Silent Night Memorial Chapel -  eine 1992 mit österreichischer Erlaubnis errichtete Eins-zu-eins-Kopie der Stille-Nacht-Kapelle in Oberndorf bei Salzburg, die an die erste öffentliche Aufführung des Weihnachtsliedes „Stille Nacht, heilige Nacht“ 1818 erinnert. Das Lied erklingt in der Kapelle, in zahlreiche Sprachen übersetzt, rund ums Jahr in Endlosschleife. 

Sohn eines Leinwebers

Franz Xaver Grubers Leben sollte nach Wunsch der Familie einen anderen Verlauf nehmen. Sein Vater, ein armer Leinweber zu Hochburg-Ach, wollte seinen Sohn später in der gleichen Rolle sehen. Doch der junge Gruber wollte Lehrer werden und im Orgelspiel aufgehen. Bis zum 18. Lebensjahr war Gruber noch als Weber tätig. Durch Zustimmung seines Vaters  konnte er sich dann den langgehegten Wunsch eines Lehrberufes erfüllen. Zuerst vervollkommnete er seine musikalische Ausbildung beim Stadtpfarrorganisten von Burghausen, Georg Hartdobler. Bei Andreas Peterlechner, seinem Hochburger Schullehrer, erwarb er sich die Grundlagen für das Schulfach und legte 1806  in Ried im Innkreis die nötigen Prüfungen (Volksschullehrer) ab. Zur Erlangung der nötigen Praxis arbeitete Gruber als Schulgehilfe, ebenfalls bei Peterlechner.
Franz Xaver Gruber kämpfte sich während seiner Ausbildung mitten in den Napoleonischen Wirren stets zu Fuß von Hochburg nach Burghausen durch. Ein kleines Wunder zur damaligen Zeit.  

Jahresversammlung

Eine Weltsicht sollte auch das Land Salzburg ändern. Es forcierte zu früher Zeit die falsche Annahme, dass „Stille Nacht, Heilige Nacht“ ein Salzburger Lied sei. Der jetzige  Salzburger Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer sieht das schon anders, wie im Rahmen der Generalversammlung 2015 der Stille Nacht Gesellschaft, die vor kurzem in Burghausen stattfand, bekannt wurde. 
In der Botschaft des Werkes liegt der Schatz, der Oberösterreich, Oberbayern, Salzburg und Tirol auf eine ganze besondere Weise nach vorne bringen kann. Nichts wünschen sich die Menschen mehr als Frieden. Es wäre wunderbar, wenn dieser Schatz international Gehör findet und nebenbei unsere Heimat weltweit als neutralem Friedensbotschafter Bekanntheit verleiht, waren sich alle Beteiligten der Versammlung der Franz Xaver Gruber Gesellschaft einig. (uk/mw)


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Weiter Informationen unter:
http://www.stillenacht.at
http://www.fxgruber.at