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Donnerstag, 3. September 2015

Wie geht es weiter in Sachen Salzachzentrum? Neue Wege im September?

– Österreichische Spargruppe (SES) ausgestiegen

BURGHAUSEN
. Startschuss für eine neue Runde in Sachen Salzachzentrum. Der amerikanische Eigentümer Taurus muss sich einen neuen Investmentpartner für das Projekt „Salzachzentrum neu“ suchen. Der österreichische Partner Spar European Shopping Centers SES ist ausgestiegen. Seit Beginn des letzten Jahres versuchten die Salzburger und die Amerikaner einen gemeinsamen Weg zu finden. Das gelang aus unterschiedlichen Gründen nicht. 
Schon während der gemeinsamen Zeit wollte Taurus einen weiteren Partner ins Boot holen, was möglicherweise zu Verstimmungen führte. Der aktuelle Eigentümer des Salzachzentrums habe nach ISK-Informationen ungefähr 11 Millionen Euro für das rund 15.000 Quadratmeter große Areal hingeblättert. Die größte Leistung von Taurus besteht darin, dass die komplette Fläche nun in einer Hand liegt. Früher waren es mehr als 200 Eigentümer. Im Grunde war der Konzern der Meinung, mit dem Kauf des Kalteis-Areals sei alles erledigt. Dabei gab noch weitere komplett eigenständige Grundstückseigentümer, die im Grundbuch standen. Da aufgrund all dieser Verflechtungen dauerte der komplette Erwerb erheblich länger als geglaubt. Die Taurus Investment Holding sammelt für solche Projekte Kapital von Geldgebern ein. Diese sollten in der Lage sein, 
mindestens fünf Millionen Euro investieren und gegebenenfalls auch nachschießen zu können. 70 Prozent der Investoren stammen im Normalfall aus dem Land, in dem Taurus das jeweilige Grundstück entwickelt. Damit können dann auch alle Steuerspar- bzw. Reinvestmentmodelle perfekt genutzt werden. 

Seit sieben Jahren kein
zufriedenstellendes Ergebnis


Im Wort „entwickeln“ steckt das Problem, mit dem sich die Eigentümer des Salzachzentrumareals seit nunmehr 2008 herumschlagen. Im besten Fall kauft also Taurus ein solches Grundstück, ordnet es und verkauft es komplett an den nächsten Interessenten weiter. Noch besser wäre es im Burghauser Fall gewesen, das Einkaufszentrum wäre inklusive aller Mieter fertig gestellt und für einen satten Aufschlag weiterverkauft worden. Doch das scheiterte bislang an zwei Komponenten. Bis auf EDEKA, das noch einen langfristigen Vertrag besitzt, sind bislang alle Ankermieter wieder abgesprungen. Zudem wurden gigantische Investitionskosten von bis zu 65 Millionen Euro ins Auge gefasst. Quadratmeterpreise von bis zu 35 Euro ohne Nebenkosten sind für die kleinen Mieter in Burghausen nicht refinanzierbar. 

Reicht die Kaufkraft für 
ein großes Einkaufscenter?

Der mögliche neue Partner könnte nach ISK-Informationen nun deutlich mehr als die bislang von Taurus ausgegeben elf Millionen Euro in die Hand nehmen, um das Gelände zu erwerben. Bei dem neuen Verhandlungspartner soll es sich um einen amerikanischen Investmentkonzern handeln. sollen. Die entscheidenden Eckpunkte, die es zu klären gilt, sind die gleichen geblieben. Für einen neuen Eigentümer macht der Kauf des Areals nur Sinn, wenn dessen Entwicklung inklusive des Einkaufszentrums soweit fortgeschritten ist, dass alle Mietverträge sicher sind. Außerdem laufen im Hintergrund  selbstverständlich wieder die gleichen Marktanalysen ab wie früher. Hier stellen sich die Kernfragen nach der Kaufkraft Burghausens und seines Hinterlandes, wenn es denn nach der Meinung von 
Fachleuten wirklich ein genügend großes gibt. Bis Mitte September soll laut Taurus-Pressemitteilung eine Entscheidung fallen. 

Fördergelder sollen 
zurückfließen

Unterdessen ist auch klar, dass die Stadt Burghausen den Rest der 3,5 Millionen Euro Fördergelder wiederbekommt. Laut Vertrag muss Taurus die restlichen 1,7 Millionen Euro bis Ende 2016 zurückgeben, falls bis dahin nichts passiert. 1,7 Millionen Euro sind bereits im Dezember 2014 über die Sparkasse wieder auf das Konto der Stadt zurückgeflossen. Weitere 1,8 Millionen Euro, die die Stadt für den Bau des neuen Pfarrzentrums vorfinanziert hat, wurden laut Bürgermeister Hans Steindl bereits an die Stadt zurückbezahlt. (uk)