Neues Tourismusgesetz bedroht heimische Verbände
BEZIRK BRAUNAU. Die Ober-österreichische Regierung will 2017 die vielen Tourismusorganisationen neu strukturieren und modernisieren. Das hört sich positiv an, bedroht allerdings viele kleinere Verbände. Die Gesetzesnovelle sieht vor, alle Tourismusverbände, die keine „marktfähige Mindestgröße“ erreichen, bis zum Jahr 2022 aufzulösen.
In Oberösterreich gibt es derzeit 104 Tourismusverbände, die man auf rund 15 bis 20 reduzieren will. Das neue Gesetz legt fest, dass pro Tourismusverband 200.000 Nächtigungen und 600.000 Euro Umsatz erreicht werden müssen – Richtwerte, die kein einziger der sieben Verbände im Bezirk Braunau erreicht.
Wolfgang Reindl vom Tourismusverband Seelentium, dem auch die bayerischen Städte Tittmoning und Burghausen angeschlossen sind, ist dementsprechend besorgt. „Unser Arbeit beruht auf lokalen geografischen Besonderheiten und Begebenheiten. Man kennt und vertraut sich untereinander.“ Reindl sieht den Erfolg des Netzwerks und auch das viele ehrenamtliche Engagement durch einen Zusammenschluss mit vielen anderen Verbänden in Gefahr. Und selbst wenn man sich im Bezirk zusammenschließt, würde man nur die Hälfte der vorgeschriebenen Zahlen erreichen. Braunaus Tourismusverbände hoffen nun auf eine Herabsetzung der Untergrenze oder auf eine Ausnahmeregelungen. Noch im Dezember will man sich zu Gesprächen mit der Regierung treffen. (mw)