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Montag, 15. Mai 2017

Richtiger Umgang mit Zecken

Zecken: Gefährliche Blutsauger

REGION.
Zecken sind ab einer Temperatur von sieben Grad Celsius aktiv. Das bedeutet für unsere Region, Zeckenzeit ist etwa von März bis Oktober/November, kann jedoch bei milden Wintern auch ganzjährig sein. Fast ganz Bayern und Österreich gelten als Zeckenrisikogebiet. Als Risikogebiete gelten Kreise, in denen in den vergangenen fünf Jahren mindestens einer von 100.000 Einwohnern an FSME erkrankt ist. 

Neben FSME kann die Lyme-Borreliose, die ebenfalls von Zecken übertragen wird, für den Menschen sehr gefährlich werden. Die Erreger dieser bakteriellen Infektion tauchen nicht nur in Risikogebieten auf. Man geht davon aus, dass allein in Bayern etwa jede vierte Zecke mit Lyme-Borrelien infiziert ist. Vor allem der „Gemeine Holzbock“ kann für Mensch und Tier gefährlich werden. Um die Zecken ranken sich verschiedenste Mythen, denen 
wir hier auf den Grund gehen.

Mythos eins: Zecken fallen von den Bäumen

Dass sich Zecken von Bäumen auf Menschen fallen lassen, ist ein Irrglaube. Zecken lauern in Gräsern, Büschen und im Unterholz auf ihre Opfer. Deshalb, Vorsicht bei Wanderungen, beim Picknick in der Wiese, aber auch am Badesee oder im Garten. Übrigens, wer denkt, dass es Zecken nur am Land gibt, der täuscht sich. Zecken finden sich ebenso in städtischen Parks oder auf der Liegewiese des Freibades.

Mythos zwei: Zecken sind 
nur im Sommer aktiv

 Zeckengefahr herrscht nur im Sommer? Leider falsch. Zwar sind die Zecken von März bis in den Oktober hinein am aktivsten, doch auch in milden Wintern werden immer wieder Zeckenstiche registriert. 

Mythos drei: Impfen 
gegen Zecken
Eine Impfung ist bislang nur gegen FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) möglich. Aber auch eine Impfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz. Hinzu kommt: Gegen die Lyme-Borreliose, eine chronische Erkrankung, die Haut, Nerven, Muskeln und Gelenke angreifen kann, gibt es heute noch keinen wirksamen Impfschutz.
Hält man sich in gefährdeten Gebieten auf, sind – neben geeigneter geschlossener Kleidung – Anti-Zecken-Sprays und Kombi-Präparate sinnvoll. Diese wehren Zecken mindestens einige Stunden recht zuverlässig ab, und vereiteln nebenbei auch Mückenstiche. Dennoch gilt: Ein Zeckenstich lässt sich nicht mit 100-prozentiger Sicherheit vermeiden. 

Mythos vier: Zeckenentfernung
mit Öl oder Klebstoff


Experten warnen: Keinesfalls sollte man versuchen, Zecken mit Öl oder Klebstoff zu entfernen. Man setzt damit die Zecke unter Stress und riskiert, dass diese ihren Darminhalt und damit auch Krankheitserreger in die Wunde abgibt. 
Zum Entfernen der Zecke ist eine Zeckenzange oder Zeckenkarte am besten geeignet. Bei der Entfernung sollte man das Drücken der Zecke tunlichst vermeiden, um die Übertragung von Krankheitserregern nicht zu begünstigen. Wichtigste Regel dabei: so nah an der Haut, wie es Ihnen möglich ist. Dann ziehen Sie die Zecke langsam von der Einstichstelle weg. Der Zug sollte mindestens 60 Sekunden anhaltend sein. Anschließend empfiehlt es sich, die Stichstelle mit Jod oder Alkohol zu desinfizieren. Ergibt sich der Verdacht einer Infizierung, sollte man den Zeckenkörper nicht wegwerfen und diesen mit zum Arzt nehmen. Im Labor kann dieser Aufschluss über bestimmte Krankheitserreger geben. (mw/pt)