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Freitag, 11. Dezember 2015

„Wir genießen und bleiben unserem Weg treu“

SVW-Trainer Uwe Wolf zieht Bilanz der Herbstserie – Sensationell Erster

von Uli Kaiser

REGION. Regionalligist Wacker Burghausen wird immer besser. Die ersten vier Rückrundenspiele wurden allesamt gewonnen. Plötzlich steht Burghausen mit einem Punkt Vorsprung auf den großen Favoriten Jahn Regensburg auf Platz eins. Das Ziel, nachhaltig zu arbeiten und am Ende im ersten Drittel der Tabelle zu landen, ist bisher erreicht worden. 21 Runden sind vorbei. Jetzt ist Winterpause. Am 16. Januar geht es wieder los. Dann stehen noch 13 Duelle auf dem Programm. Bayern München II und Jahn Regensburg stellen die Höhepunkte der verbleibenden Heimspiele dar.

ISK: Herr Wolf, Ihre Mannschaft hat jetzt eine lange Pause, bevor es wieder losgeht. Warum?

Uwe Wolf: Wir haben uns gemeinsam Ziele gesteckt, wollen eine noch bessere Rück-, als Vorrunde spielen. Das erste Etappenziel mit den vier gewonnenen Partien im Herbst ist perfekt umgesetzt worden. Zwölf Punkte, mehr geht nicht. Deswegen gab es als Belohnung direkt nach der Weihnachtsfeier am 28. November frei.

ISK:  Was fasziniert Sie am Innenleben ihrer Mannschaft? 

Uwe Wolf:   Sie ist absolut erfolgsorientiert. Das hat man schon bei den Prämienverhandlungen vor der Saison gesehen. Mein Team arbeitet sehr hart und intensiv mit. Es ist mit Freude bei der Sache. Alle Spieler haben eine gute Eigendynamik und das fördert dementsprechend die Gruppendynamik. Jeder gönnt dem Anderen den Erfolg. Da ist Marcel Mosch ein gutes Beispiel, der die Situation mit wenig Spielzeit so annimmt wie sie ist und trotzdem immer alles gibt, sich in den Dienst der Mannschaft stellt.

ISK: Welche Spieler fallen Ihnen beim Punkt Eigendynamik ein?

Uwe Wolf:   Eigentlich möchte ich an dieser Stelle keinen besonders herausheben, weil alle zu diesem Erfolg beigetragen haben. Fakt ist aber, dass Alexander Eiban, Christoph Rech, Daniel Hofstetter und Kevin Hingerl sowie unser Kapitän Christoph Burkhard zu absoluten Leistungsträgern geworden sind. Sie bilden das Fundament der Mannschaft. Wir haben die zweitbeste Abwehr der Liga und darüber hinaus den drittbesten Angriff. Das zeigt, wie sich die Entwicklung Einzelner positiv auf die gesamte Mannschaft auswirkt. Gerade Christoph Rech hatte ja praktisch keine Spielpraxis, als er von Regensburg zu uns kam. 

ISK: Zu Saisonbeginn sind Spitzenspiele wie bei Bayern München II oder in Regensburg teils sehr unglücklich verloren worden. Das war anders beim Topspiel in Unterhaching, das mit  1:0 gewonnen wurde. Wie hat sich die Mannschaft in ihrer Gesamtheit verändert?

Uwe Wolf: Dazu muss ich ausholen. Obwohl wir im September trotz guter Spiele eine schlechte Punktausbeute hatten, sind wir alle ruhig geblieben. Ich habe trotz der kleinen Negativserie eine Entwicklung gesehen. Das war der Lohn für die gute gemeinsame Trainingsarbeit. Das Team hat gespürt, dass wir immer einen guten Matchplan entwickelt haben und dass sie sich auf diesen verlassen kann. Das hat uns nach vorne gebracht. Wir haben den Trend dadurch wieder umgekehrt. Insgesamt hat die Mannschaft unheimlich an Selbstvertrauen gewonnen. Zudem ist unser Spielsystem sehr variabel. Das ist der Verdienst des Teams, das jeden Trainings- und Matchplan mit Leben erfüllt und dementsprechend umsetzt.

ISK: Mittlerweile seid Ihr ein vierköpfiges Trainerteam. Mit Toni Zeidler und Ronald Schmidt sind zwei echte Burghauser Urgesteine hinzugekommen. Welche Entwicklungen erkennen Sie in diesem Bereich?

Uwe Wolf: Ich möchte zunächst einmal meinem gesamten Funktionsteam großen Dank aussprechen. Als Cheftrainer stehst du zwar immer im Fokus, aber eine so schöne stetige Entwicklung ist nur im Team möglich. An dieser Stelle ist auch der Verein zu loben, der mir den Wunsch eines zusätzlichen Co-Trainers zu Saisonbeginn erfüllt hat. Jetzt sind wir im Training meistens zu zweit oder zu dritt, da meine Kollegen alle nur nebenberuflich als Trainer dabei sein können. Auch wir haben eine gute Gruppendynamik und uns dadurch insgesamt weiterentwickelt.  

ISK: Speziell die Entwicklung der letzten Wochen ist beeindruckend. Jetzt seid Ihr Erster. Wie geht die Mannschaft damit um?

Uwe Wolf: Wir alle genießen das und wissen aber gleichzeitig, dass wir ganz konsequent auf unserem Weg bleiben werden. Der positive Druck ist ein sehr angenehmes Gefühl. Besser jedenfalls als die Problematik in der vergangenen Saison 14/15, als wir in Bamberg dringend gewinnen mussten, um die Klasse zu halten. Wir werden versuchen, das Bestmögliche herauszuholen. Was dann am Ende herausspringt, werden wir sehen.  

ISK: Mit Heiko Schwarz, Shipron Shoshaj und Vitaly Blinov verlassen drei Spieler den Verein. Christoph Schulz wollte auch weg und bleibt jetzt. Was hat den jungen Mann so nach vorne gebracht?

Uwe Wolf:  Christoph bringt mit seinem Tempo und der guten Technik beste Voraussetzungen mit, wir haben nie an ihm gezweifelt. Bei Heiko spielte der Körper nicht mehr mit. Die anderen beiden können einfach im Moment noch nicht auf dem Niveau mithalten und brauchen andere Herausforderungen für ihre sportliche Entwicklung. Christoph hat sich dagegen sehr gut entwickelt und als Dominik Weiß gesperrt war, hat er seine Qualität gezeigt. In Haching habe ich dann mit beiden über die rechte Außenbahn gespielt, weil wir somit viel Tempo auf diesen Positionen hatten. Christoph bleibt bei uns - wir werden noch viel Freude an und mit ihm haben. 

ISK: Es ist Zeit, den Kader in Nuancen zu verändern. Was schwebt Ihnen vor?

Uwe Wolf: Oberstes Ziel ist es, die Mannschaft punktuell so zu verstärken, dass wir in der kommenden Saison gleich wieder vernünftig an der weiteren Entwicklung arbeiten können, ohne gleich wieder alles umwerfen zu müssen. Das ist unabhängig davon, in welcher Liga wir letztendlich spielen. Wir werden uns jetzt zusammensetzen und schauen, welche Möglichkeiten wir für Neuverpflichtungen haben. Ich stelle mir zunächst einen Allrounder vor, der mehrere Positionen in der Defensive spielen kann. Entscheidend ist, dass wir unsere gute Entwicklung fortsetzen. Ich habe ja zu Beginn meines neuen Engagements gesagt, dass ich einen Zeitraum von drei Jahren sehe, in dem wir eine Mannschaft aufbauen, die auch wieder in der Dritten Liga spielen kann. Aber wir werden die Spieler sicher nicht bremsen, wenn es schneller gehen sollte.

ISK: Vielen Dank für dieses Gespräch!